Oft wird behauptet, die Trefferquote spiele nur eine untergeordnete Rolle, vielmehr komme es auf das Verhältnis von Gewinnen zu Verlusten an. Diese Aussage ist fragwürdig, wenn man sich die Berechnung des Profitfaktors anschaut:
Anzahl Treffer/Anzahl Verlierer * durchschnittlicher Gewinn/durchschnittlicher Verlust
Es wird deutlich, dass die Trefferquote mathematisch die gleiche Rolle spielt wie das Verhältnis von Gewinnen zu Verlusten. Wie begründet sich also die Aussage, es käme nicht auf die Anzahl der erfolgreichen Trades an? Es kann nur bedeuten, dass sich im Zuge einer schlechteren TQ das Gewinn/Verlustverhältnis überproportional verbessert. Wie aber ist das möglich? Wie kommen überhaupt Systeme zustande, die z.B. eine TQ von lediglich 40% aufweisen und dabei ein Gewinn/Verlustverhältnis von 5 haben?
Hallo Harald,
vielleicht liegt der Denkfehler an diesen zwei Punkten:
1. beim Ratio Gewinner/Verlierer gibt es prozentual ausgedrückt immer ein Maximum 100%. Die Anzahl der Trades können also sich nicht verändern.
2. das Ratio Gewinn zu Verlust kann aber beeinflußt werden. Enge Stops bedeuten geringere Verluste für den einzelnen Trade aber gleichzeitig eine längere DrawDown Phase mit mehr Verlierer Trades. Lasse ich aber nun Trendfolgend meinen Gewinn laufen, dann erhöht sich mein Zähler bei diesem Ratio (bei kleinerem Nenner).
Gerade bei den klassischen Trendfolgern siehst man dies sehr oft. Nur 3-4 von 10 Trades sind Gewinner und doch sind diese Systeme langfristig seht stabil. Der Grund liegt im Ratio Gewinn/Verlust.
Vielleicht konnte ich Dir etwas weiter helfen.